— 78 —
3. W i e kommt es, daß die Bretagne trotz des Buchtenreich-
tums keinen Handelshafen aufweist? Die Buchten sind teilweise ver-
fandet und voller Untiefen! vor der Küste finden sich viele Klippen, diese erschweren
den Schiffen den Zugang; an manchen Stellen ist der Eingang in die Buchten durch
Felseninseln gesperrt usw. — Dazu kommt noch, daß die Hafenplätze der Bretagne nicht
mit dem Innern des Landes in Verbindung stehen.
4. W i e kommt es, daß an der Mittelmeerküste sich gerade
Marseille zur größten Handels st adt entwickelt hat? Günstige
Lage, da es an einer größeren Bucht und an der bequemen Handelsstraße liegt, welche
den Norden Europas mit den Mittelmeerländern verbindet; Marseille liegt auch nicht
weit von der Rhonemündung.
5. Warum hat man Marseille nicht an der Rhonemündung angelegt? Die Küste
ist hier flach und vielfach sumpfig, die Rhone verzweigt sich an der Mündung in mehrere
Arme, diese sind zum Teile versandet.
6. Wie kommt es, daß die Franzosen mit Vorliebe ihre
Kriegszüge nach dem Osten Europas unternahmen? Die lange
Grenze gegen Deutschland und Belgien ist offen; nur im Süden bilden die Vogesen
eine feste Marke. Infolgedessen suchten die Franzosen namentlich nach dieser Seite ihr
Land zu vergrößern.
Zusammenfassung und Wiedergabe.
Welchen Umständen verdankt Frankreich seine einstige und noch
gegenwärtige Größe?
Bodengestaltung und Aufbau des Landes. Seine frühere und
jetzige Größe verdankt Frankreich zum Teile der Bodengestaltung und
Bodenbeschaffenheit seines Landes. Was lehrt die Karte von der
Bodengestaltung Frankreichs? Der größte Teil Frankreichs ist Tiefland;
Hochgebirge wie die Westalpen und Pyrenäen türmen sich an den
Grenzen auf; Mittelgebirge füllen den Osten und Südosten aus. Die
Oberfläche Frankreichs gleicht also, rein äußerlich (orographisch) betrachtet,
in großen Zügen derjenigen Deutschlands. Weise es nach! Nach außen
hin, d. h. nach der See zu, breitet sich ein weites Tiefland (200 km
breit), nach innen ein den Alpen vorgelagertes Vergland aus, die
Südfranzösische Hochebene oder Französische Zentralplatte, das durch
einen tiefen Graben — das Rhonetal — von den Alpen getrennt ist*).
Das Tiefland Frankreichs zerfällt in zwei größere Teile, nämlich in
das Tiefland zu beiden Seiten der Rhone (Rhonetal — zeigen!), und
in das große französische Tiefland, das von den Pyrenäen bis zur
belgischen Grenze reicht. Durch die Flüsse Garonne (garonn), Loire
(loahr) und Seine (ßähn) wird es in drei Becken geschieden (zeigen!),
die ihren Namen nach den Flüssen führen*). Man unterscheidet demnach
in Frankreich fünf Landschaften, die wir näher betrachten wollen.
Nenne diese Landschaften! — Wir ersehen daraus, daß Frankreich viel
einheitlicher gebaut ist als Deutschland. — Wiedergabe.
1) In Deutschland ist der entsprechende Graben (Donautal) durch Alpenschutt
wieder ausgefüllt und zur Süddeutschen Hochebene aufgehöht worden, wobei der Quer-
fluß (Donau) nach Norden geschoben wurde.
2) Die Loire bildet eigentlich keine selbständige Landschaft; sie fließt, nachdem
sie das Südfranzösische Hochland verlassen hat, zunächst durch den Südteil des Pariser
Beckens und durchbricht dann die Alte Scholle der Bretagne.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europas Marseille Marseille Europas Deutschland Belgien Frankreich Frankreich Frankreichs Frankreichs Frankreichs Deutschlands Frankreichs Rhonetal Frankreich Frankreich Deutschland Deutschland Donautal Donau Bretagne
— 52 —
Die österreichischen Karstländer.
Kehrziel: Heute wollen wir die österreichischen Karstländer
betrachten, die man vielfach als das „Wunderland Österreichs" be-
zeichnet. Warum sie diese Bezeichnung führen, werden wir aus der
Beschaffenheit des Landes erkennen.
a) Lage und Ausdehnung. Bestimme die Lage der Karstländer!
Das Karstland oder das „österreichische Wunderland" liegt im Südosten
der Alpenländer. Es breitet sich zwischen der Save und dem Adriatischen
Meere aus. Es umfaßt das Küstenland, Jstrien, Kroatien und den
Süden von Kraiu (zeigen!).
b) Bodengestaltung und Bodenbeschaffenheit des Karstlandes. Der
Karst ist ein Kalksteingebirge und besteht aus nackten und steinigen Hoch-
flächen. Infolgedessen ist der Karst eine öde und unwirtliche Landschaft.
Wir finden hier weder das frische Grün der Wälder *) und Wiesen, noch
fruchtbare Äcker. Viele abgerissene Steintrümmer bedecken vielmehr den
kahlen Boden und hemmen des Wanderers Schritte. Auf der Hochfläche
stehen nur einzelne Hütten. Sie bestehen aus schweren Steinen. Das Dach
ist mit großen Steinplatten bedeckt. Diese Vorsichtsmaßregel ist nötig, denn
ost weht ein heftiger Nordostwind — Bora genannt — über das Gebirge.
Der Karst hat keine eigentlichen Täler mit fruchtbaren Feldern und Wiesen,
freundlichen Dörfern und Städten, wie die Alpen sie besitzen, sondern nur
trichterförmige Mulden, die man Dolinen nennt. Auf dem Boden dieser
Kessel hat sich fruchtbare Erde gesammelt, so daß etwas Bodenbau ge-
trieben werden kann. An den Abhängen wächst hie und da nur dürftiges
Gras, das Ziegen und Schafen eine magere Weide bietet. — Wiedergabe.
Naturmerkwürdigkeiten oder Wunder des Karstlandes, Der Karst
ist reich an wunderbaren Höhlen. Die größte (6 km lang) und be-
rühmteste unter ihnen ist die A d e l s b e r g e r Grotte. Diese liegt südlich
von Laibach. Sie besteht aus verschiedenen Gängen und Grotten, deren
Wände und Decken mit wunderlichen Tropssteingebilden (Orgel, Mönch,
Thron, Altar, Obelisk'usw.) besetzt sind und in den verschiedensten Farben
glänzen. Bald hängen die Tropfsteingebilde wie riesige Eiszapfen von
der Decke herab, bald steigen sie gleich Säulen vom Boden empor. —
Wiedergabe.
Zu den Wundern des Karstgebietes zählt mein auch die zahlreichen Seen.
Diese verändern oft ihren Wasserspiegel und werden bald größer, bald kleiner. Ein
solch wunderliches Wasserbecken ist z. B. der Z i r k n i tz e r See, der östlich von
Adelsberg liegt (zeigen!). Im Sommer ist sein Seebecken leer, und nur einige Tümpel
sind von dem See übrig geblieben. Der Boden überkleidet sich alsdann bald mit Schils
und hohem Grase, das die Bewohner abmähen und als Viehfutter benutzen. Manch-
mal weiden die Herden die Grasflächen ab. Im Herbste, wenn die Regengüsse ein-
ireten, füllt sich der See mit Wasser. Sein Wasserspiegel ist dann ca. 7 km lang und
2 km breit (veranschaulichen!). Dieselbe Erscheinung weisen auch die andern Seen des
Karstlandes auf. — Wiedergabe.
Zu den Naturmerkwürdigkeiten des Karstlandes zählt man auch das
plötzliche Verschwinden der Flüsse von der Oberfläche. Die meisten
J) Der Karst war einst mit ausgedehnten Waldungen bedeckt. Die Römer und
'päter die Venetianer haben sie sinnlos niedergeschlagen. Sie zimmerten aus dem
Holze ihre Schiffe und die Pfahlroste, auf denen die Häuser Venedigs stehen. Die Bora
entkleidete dann den Boden seiner Humusschicht und machte ihn für immer unfruchtbar.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
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— 107 —
sich ein buschförmig gewachsenes Nadelgehölz. Für die Verwandlung der
Moor- und Sumpfstrecken in fruchtbares Ackerland und in schöne weite
Wiesen ist bereits viel geschehen, doch ist noch immer reichlich V4 (27 °/°)
der Gesamtbodenfläche der Niederlande Ödland. — Wiedergabe.
Bewässerung. Daß die Niederlande eine bedeutende
Kolonialmacht geworden sind, dazu hat vor allem auch die Ve-
Wässerung des Landes ihren Teil beigetragen. Was lehrt die
Karte von der Bewässerung der Niederlande? Überreichlich bewässert. Die
Niederlande sind das wasserreichste Land Europas, von zahlreichen
Flußarmen und Kanälen durchzogen.
Der Rhein. Der Hauptfluß des Landes ist der Rhein. Sobald
der Rhein die deutsche Grenze überschreitet, beginnt er sich sofort zu teilen.
Der linke Arm ist die Waal, der rechte Arm heißt Niederrhein. Die
Waal nimmt die Maas auf und fließt in zwei Hauptarmen in die Nord-
see (zeigen!). Vom Niederrhein zweigt sich rechts die Assel (eißel) ab,
die sich mit der aus Deutschland kommenden alten Assel vereinigt (zeigen!).
Später zweigt sich vom Niederrhein noch der Krumme Rhein ab (zeigen!),
der nach dem Zuider See die Vechte entsendet. — Wiedergabe.
Die Scheibe. Der Südwesten des Landes wird von der Schelde
entwässert, die mit breiten Mündungsarmen (von denen sind die Ost er-
und Westerschelde die wichtigsten) ins Meer tritt. — Der Nordosten
— das Geestland — wird von der alten Assel und Vechte durch-
zogen, die in den deutschen Mooren ihren Ursprung haben und zum Zuider
See hinfließen. — Wiedergabe.
Außer den Flüssen weist das Land viele kleine Seen und zahl-
lose Kanäle auf*). Diese Kanäle sind von hohen Dämmen eingefaßt.
Auch die meisten Flüsse und Flußarme werden an ihren Ufern von ge-
waltigen Deichen eingeschlossen. Schiffe mit hochgespannten Segeln,
Dampfer, Kähne und Nachen, die vielfach von Pferden gezogen werden
(z. B. die sogenannten Treckschuiten) beleben die Wasserstraßen, die mit
ihrem Wasserspiegel höher liegen als das umliegende Land (Abb. zeigen:
„Holländische Marschlandschaft" — Lehmann). — Wiedergabe.
Sachliche Besprechung und Anwendung:
1. W i e kommt es, daß in den Niederlanden die Flüsse sich
sovielfachverzweigen? Das Land ist niedrig, das Gefälle der Flüsse ist
gering, das Wasser fließt träge, setzt Sand, Schlamm, Geröll usw. ab, dadurch entstehen
Sandbänke in den Flüssen usw.
2. Warum wird das Land von so vielen Kanälen durch-
zogen? Deren Anlage war notwendig. Der Boden war vielfach versumpft, ein
Verkehr im Lande war nicht möglich. Durch die Kanäle ist das Land trocken ge-
legt und der Verkehr im Lande möglich gemacht. — Die Kanäle ersetzen also die Land-
straßen. Durch das dichte Kanalnetz steht der größte Teil der Niederlande mit den
Strömen und somit auch mit dem offenen Meere in Verbindung. Der Verkehr in
den Niederlanden geschieht in derselben Weise wie im Spreewald (Nachweis!).
3. Warum sind die Flüsse und Kanäle von hohen Dämmen
ein ges aßt? Das Land liegt tiefer als der Meeresspiegel — somit ist der Abfluß
des Wassers ins Meer erschwert. Das Wasser steigt in den Kanälen höher als das
x) Die bedeutendsten sind der Nordholländische Kanal von Amsterdam bis
zum Helder, ferner der Nordseekanal, der von Amsterdam gegen Westen zum Meere
führt usw.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Lehmann
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Niederlande Europas Rhein Rhein Rhein Niederrhein Deutschland Rhein Niederlande Niederlanden Spreewald Nordholländische Amsterdam Amsterdam
— 127 —
Dänemark bildet das nördlichste Stück des Norddeutschen Tief-
landes und besteht aus der Halbinsel Jütland (zeigen!) und aus
mehreren größeren und kleineren Inseln (zeigen!) Diese liegen
zwischen dem Sund und dem Kleinen Belt und werden durch den
Großen Belt (zeigen!) in zwei Gruppen geteilt. Zu der östlichen
Gruppe gehören die Inseln Seeland, Falster, Laaland und
Möen, während die westliche Gruppe die Inseln Fünen und Lange-
land umfaßt (zeigen!). Diese Inseln bilden den wertvollsten Teil
des Königreichs. Außerdem gehören noch einzelne zerstreut liegende
Inseln zu dem dänischen Reiche, von denen die Inseln Born Holm
(zeigen!) die bedeutendste ist. Alle diese Inseln bilden mit der Halb-
insel Jütland das eigentliche Königreich Dänemark. Die
Nebenländer Dänemarks werden von der Inselgruppe der Faröer
(zeigen!) und der fernliegenden Insel Island (zeigen!) gebildet. Be-
stimme die Lage dieser Inseln? Nordwestlich von Schottland — im
Atlantischen Ozean. Mit Recht kann man Dänemark auch das Insel-
reich zwischen der Nord- und Ostsee nennen. — Wiedergabe.
Küstengliederung. Zu der großen Machtstellung Dänemarks im
Mittelalter trug auch die Küstenglied eruu g des Landes ihren
Teil mit bei. Was lehrt die Karte von der Küstengliederung Däne-
marks? Sie ist ungleichmäßig und ungünstig. Einzelnen Küsten-
strecken fehlen nämlich die Meeresbuchten; andere sind vielfach unzugänglich,
indem sie flache Ufer, Untiefen, Sandbänke und Klippen aufweisen. —
Die K ü st e I ü t l a n d s ist im Westen und Nordwesten flach. Es
zieht sich längs derselben eine geschlossene Dünenkette hin, und
Untiefen, Sandbänke und Klippen machen dieselben schwer zugänglich.
Die Westküste Jütlands wird von den Schiffern die „eiserne Küste"
genannt. Das Nordende derselben bildet der Kirchhof der See
(der Schiffe), das Kap Skagens Horn, das von allen Schiffern sehr
gefürchtet ist. Infolgedessen finden wir an der Westküste Jütlands keine
Hasenplätze. — Wiedergabe.
Die O st k ü st e Jütlands ist dagegen hoch und wird durch zahlreiche
tiefeinschneidende Buchten — Förden genannt — gegliedert, die aller-
dings sehr seicht sind. Sie gleicht also der uns bekannten schleswig-
holsteinischen Ostküste (Nachweis!). Eine dieser Förden, der Limsjord^),
führt quer durch die Halbinsel und gestattet so eine direkte Verbindung
zwischen Kattegat und Nordsee. Dieser Wasserweg kann jedoch wegen
seiner geringen Tiefe nur von kleineren Schiffen befahren werden. —
An der Ostküste Jütlands finden wir einige Hafenplätze, die zu be-
sonderer Bedeutung gelangt sind, wie z. B. Aarhus (zeigen!). —
Wiedergabe.
Die Küsten der Inseln sind vielfach zerrissen und gegliedert;
besonders im Norden greift das Meer tief in das Land und bildet große
Buchten (zeigen!). Da jedoch diese Küsten flach und oft seicht sind, so
haben sie für die Schisfahrt keine große Bedeutung. Die Ost- und
*) Vielleicht soviel als Kreidefjord, nach dem anstehenden Kreidegestein, das
stellenweise zutage tritt-
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
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Extrahierte Personennamen: Holm
Extrahierte Ortsnamen: Seeland Island Schottland Atlantischen_Ozean Ostsee Däne- Nordsee Aarhus
— 128 —
Südküsten der Inseln sind dagegen oft steil. An ihnen liegen einige
bedeutende Handelsstädte, so z. B. an der Ostküste Seelands die
Hauptstadt des Landes, die große Handelsstadt Kopenhagen
(= Kaufmannshafen). — Wiedergabe.
Meeresbuchten und Meeresstraßen. Dänemark weist eine ganze Reihe
von Meeresbuchten und Meeresstraßen auf. Zeige und nenne dieselben! S k a g er
Rak, Kattegat, Sund, Großer und Kleiner Belt. Diese Meeres-
straßen verbinden die Ost- mit der Nordsee. Nördlich von der Halbinsel
Jütland liegt das Skager Rak, das Jütland von Norwegen scheidet (zeigen!).
Seinen Namen führt es nach der n ö r d l i ch st e n Spitze Jütlands — dem Kap
Skagens Horn. Östlich von der Halbinsel Jütland liegt das Kattegat
(wohl vom schwed. Katt — Schiff und gata — Straße), wodurch Jütland von Schweden
geschieden wird. Sowohl Skager Rak wie Kattegat sind für die Schiffahrt sehr ge-
fährlich, indem sie Untiefen, Sandbänke, Klippen usw. aufweisen und von heftigen
Stürmen heimgesucht werden^) — Wiedergabe.
Sund, Großer und Kleiner Belt. Aus dem Kattegat kann
man aus drei Meeresstraßen in die Ostsee gelangen. Zeige und nenne
dieselben! — Bestimme die Lage dieser drei Verbindungsstraßen! Sund
die östliche, der Große Belt die mittlere, der Kleine Belt die west-
liche Verbindungsstraße. — Der Sund ist der k ü r z e st e W e g zwischen Ost-
und Nordsee und daher eine der belebtesten Wasserstraßen der Welt. Bei
dem Städtchen Helsingör (zeigen!) ist er nur 4 km breit. Das Fahrwasser liegt
an der dänischen Seite; daher ist Kopenhagen eine so große Handelsstadt ge-
worden. Der breite G r o ß e B e l t hat zwar durchweg eine Tiefe von 15—30 m,
aber die Zugänge sind durch Sandbänke gefährdet, und die Fahrrinne ist sehr ge-
wunden. Deshalb und weil er einen Umweg bedeutet, wird er nur von Dampfern
benutzt, namentlich auch von Kriegsschiffen, die sich dem starken Sundverkehr
entziehen wollen.') — Der Kleine Belt ist seicht und hat starke f l u ß a r t i g e
Strömung, weshalb er als Durchfahrt wenig benutzt wird. — Wiedergabe.
Die genannten Meeresstraßen stellen also eine Verbindung zwischen
Ost- und Nordsee her und ermöglichen den Durchgangsverkehr zwischen
diesen beiden Meeren. Die wichtigste Straße für den Schiffahrtsver-
kehr ist der Sund, da dieser der kürzeste Weg zwischen der Ost- und
Nordsee und auch vor den herrschenden Westwinden geschützt ist. Die
andern Straßen sind wegen ihrer geringen Tiefe, der heftigen Stürme
und der vielen Sandbänke für die Schiffahrt von geringer Bedeutung.
Dazu kommt noch, daß das an den Meeresstraßen liegende Land nur
wenige gute Häsen aufweist, die bei einem Sturme den Schiffen einen
sichern Zufluchtsort gewähren. Daher benutzen in neuerer Zeit die aus
der Nord- in die Ostsee (und umgekehrt) fahrenden Schiffe mit Vorliebe
den Kaiser Wilhelms-Kanal (zeigen!). Welche Vorteile bietet ihnen
dieser? — Wiedergabe.
Sachliche Besprechung und Vertiefung:
1. Wie ist es zu erklären, daß zwischen Ost- und Nordsee so
viele Inseln entstanden sind? Die Halbinsel Jütland hing früher mit
Schweden zusammen; wo sich das Kattegat heute ausbreitet, war früher festes Land.
Durch die Brandung der Nordsee wurde die Landbrücke durchbrochen und in einzelne
Stücke geteilt; so entstanden die Inseln zwischen der Nord- und Ostsee.
*) Man berechnet, daß bei der Umschiffung Jütlands im ganzen in 25 Jahren
8000 Strandungen stattgefunden haben.
') Vor der Vollendung des Kaiser Wilhelms-Kanal auch von den deutschen
Kriegsschiffen.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
— 114 —
Bewohner: Abstammung, Charakter, Religion, Volksbildung.
Staatliche Verfassung und Wehrkraft: Königreich — Volksvertretung —
stehendes Heer — geringe Kriegsflotte,
Ortschaften: Hauptstadt: Amsterdam — Residenz: Haag. — Handels-
und Jndustrieplätze: Amsterdam, Rotterdam, Utrecht, Nymwegen, Groningen,
Haarlem, Delst usw. Seebad: Scheveningen.
We st friesische Inseln — Kolonien in Asien, Afrika und Amerika.
Sachliche Besprechung und Anwendung:
1. Weise an den Niederlanden die Richtigkeit folgender Sätze nach!
a) Das Meer verändert die Gestalt des Festlandes.
b) Der Wind unterstützt die Menschen bei der Arbeit.
c) Ein sinniger Geist, eine fleißige Hand, sie ziehen den Segen ins Vaterland.
2. Inwiefern ist Hollands Landeskultur in seiner Landesnatur begründet?
3. Weise die Richtigkeit der Redensart nach: „Gott hat das Meer und der
Niederländer die Küsten gemacht"! —
4. Weise nach, daß der Charakter der Niederländer von der Landesnatur be-
einflußt wird!
5. Inwiefern kann man das kleine Holland eine blühende Handelsmacht nennen?
6. Nenne Eigentümlichkeiten der Niederlande!
7. Erkläre: Dünen, Deiche, Wurteu, Polder, Dock, Treckschuiten, Broeker Reinlich-
keit, Polderfieber, Amsterdam, das nordische Venedig usw.!
Lesen: Die Holländer. — Kannitverstan.
Aufsatz: Landgewinn und Landverlust in Holland. Amsterdam,
das nordische Venedig usw.
3. Das Königreich Belgien.
Hehrzlel: Heute wollen wir den südwestlichen Teil der Rhein-
Delta-Staaten — nämlich das reiche und gewerbtätige König-
reich Belgien näher betrachten (zeigen!).
Lage und Grenzen. Was lehrt die Karte über die Lage Belgiens?
Belgien liegt südlich von Holland — zwischen Frankreich und Deutschland,
England gegenüber. Infolge seiner günstigen Weltlage ist es ein wichtiges
Durchgangsland von jeher gewesen. — Belgien wird im Osten von
der Rheinprovinz und von Luxemburg, im Süden von Frankreich, im
Westen von der Nordsee und im Norden von Holland eingeschlossen
(zeigen!). — Wiedergabe.
Küstengliederung. Belgien wird zwar im Westen von der Nord-
see bespült; diese bildet aber nur eine verhältnismäßig kurze Strecke (67 km)
die Grenze. Was lehrt die Karte von der Küstengliederung Belgiens?
Die Küste Belgiens ist völlig ungegliedert; es fehlen ihr tiefe Buchten,
darum finden sich an derselben auch keine großen Hafenplätze. An der
Küste Belgiens merken wir nur das Weltbad Ost ende (zeigen!), das
als Überfahrtsplatz nach England zwar einen lebhaften Personenverkehr
hat, als Handelshafen aber ohne Bedeutung ist. - Wiedergabe.
Größe. Was sagt die Karte von der Größe Belgiens? Belgien
ist kleiner als die Niederlande (nur 29 500 qkm groß). Hinsichtlich der
Größe stimmt Belgien mit der Provinz Pommern (auch Posen) überein.
— Wiedergabe.
Sachliche Besprechung und Anwendung:
1. Inwiefern kann Belgien ein wichtiges Durchgangslanv
genannt werden? Es liegt zwischen Deutschland und Frankreich, England gegen-
über: stellt eine Verbindung zwischen diesen Ländern her; in Belgien schneiden sich die
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
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Extrahierte Personennamen: Hehrzlel
Extrahierte Ortsnamen: Amsterdam Amsterdam Rotterdam Utrecht Groningen Haarlem Scheveningen Asien Afrika Amerika Niederlanden Hollands Holland Amsterdam Venedig Holland Amsterdam Venedig Belgien Rhein-
Delta-Staaten Belgiens Holland Frankreich Deutschland England Rheinprovinz Luxemburg Frankreich Nordsee Holland Belgiens Belgiens Belgiens Weltbad_Ost England Belgiens Belgien Belgien Deutschland Frankreich England Belgien
— 133 —
sehr geschätzt. In den Heidegegenden wird viel Schafzucht getrieben;
die Schafe werden mehr wegen des Fleisches als wegen der Wolle ge-
halten. Von Bedeutung ist auch die Geflügelzucht an der Ostküste
Jütlands und den Inseln. Dänemark führt aus Fleisch, Speck, Butter,
Eier, Häute und lebendes Vieh. Gefördert wird die Landwirtschaft und
Viehzucht durch ein hoch entwickeltes Genossenschaftswesen,
das nicht bloß die Verwertung und Ausfuhr der heimischen Erzeugnisse,
sondern auch den Einkauf von Futtermitteln usw. besorgt. — Wiedergabe.
Fischerei. Die Küstenbewohner treiben Fischfang und Schiffahrt. Die
Fischerei hat in den letzten Jahren einen großen Aufschwung genommen. Woher
kommt es? Ost- und Nordsee fischreich — große Fischereiflotte. Besonders blüht der
Fischfang an den K ü st e n Jütlands und liefert in erster Linie Heringe und
Kabeljaus, Lachse, Austern und Hummern. Die Dänen fahren auch auf Robben-
und Walfisch fang nach dem hohen Norden- Daß die Fischerei in Dänemark auf
hoher Blüte stand, ist daraus zu ersehen, daß da? dänische Wappen neben der
Ähre den Fisch führt. — Wiedergabe.
Industrie. Die Gewerbtätgkeit ist in Dänemark nur gering entwickelt^).
Es fehlt nämlich dem Lande an Bodenschätzen (Eisen, Kohlen) und Wasserkräften.
Ton, Torf und Kreide sind die einzigen Mineralien, die Dänemarks Boden in
seinem Schöße birgt. Die Gewerbtätigkeit ist nur soweit von Bedeutung, als sie sich auf
Ackerbau, Viehzucht und den S ch i f f b e d a r f stützt. So wird z. B. aus dem
Getreide Mehl, Branntwein und Bier bereitet; aus den Zuckerrüben wird
Zucker gewonnen; die zahlreichen Tierhäute werden zu Leder verarbeitet.
Durch das Ledergewerbe ist die Handschuhfabrikation (Kopenhagen) zu
hoher Blüte gelangt. Die Milch wird zu Butter verarbeitet. Man gewinnt jährlich
über 150 Mill. Pfund Butter. Von Jndustrieerzeugnissen werden ausgeführt
Leder, Handschuhe und Porzellanwaren. — Wiedergabe-
Handel und Verkehr. Der Handel steht in Dänemark infolge der
ausgezeichneten Seelage in hoher Blüte (12 °/o der Erwerbs-
tätigen sind an ihm beteiligt, in Deutschland nur 10,6 °/o). Gefördert
wird der Handel durch eine große Handelsflotte, die im Verhältnis
zur Bevölkerungszahl in Europa an 3. Stelle steht (Norwegen, Eng-
land, Dänemark). Sie vermittelt außer dem Eigenhandel den Aus-
tausch zwischen dem gewerbereichen Westen und dem getreide-
reichen Osten Europas. Mit seiner Handelsflotte versorgt es also
den Osten Europas mit den notwendigen Erzeugnissen der Industrie, die
die Weststaaten in großer Menge herstellen. Andererseits schafft es das
Getreide und Holz, das der Osten im Überfluß hat, nach den Industrie-
staaten Westeuropas, die daran Mangel haben. Mit Recht kann man
daher Dänemark „die Vermittlerin des nordischen Handels-
Verkehrs" nennen. Eine Welthandelsmacht wie Belgien und die
Niederlande konnte Dänemark nicht werden, weil es vom Weltmeere
zu weit entfernt ist und seine Zugänge und Küsten zu ungünstig sind.
Unter den Haupthandelsländern Europas stehen Eng-
land und Deutschland an der Spitze. Welche Produkte führt
Dänemark aus? Butter, Fleisch, Tiere, Häute, Eier, Fische. Welche
Waren führt es ein? Vor allem Getreide, Ölkuchen, Steinkohlen, Eisen-
waren und Webewaren und Steinkohlen. Schon mit dem Ergebnis
der Butterausfuhr (180 Mill. Mark) kann Dänemark seine drei
. x) Die Industrie beschäftigt nur 1u der Erwerbstätigen (in Deutschland 371/» %,
m Belgien 41v2 °/0, in England 58 °/0).
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TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Ortsnamen: Dänemark Dänemark Kopenhagen Dänemark Deutschland Europa Norwegen Dänemark Europas Europas Westeuropas Belgien Niederlande Europas Deutschland Deutschland Belgien England
— 135 —
Gib die Lage dieser Orte an! — Gib an, was dir von der Bedeutung
dieser Orte bekannt ist!
Kopenhagen (spr. Köbenhaun). Die Hauptstadt des Landes ist Kopenhagen
(— Kaufmannshafen), das an der Ostseite der Insel Seeland liegt. Kopenhagen ist
die Residenz des Königs und durch seine Universität der geistige Mittelpunkt
des Landes. Die Stadt hat einen der größten, besten und geschütztesten Hafen
der Welt, weshalb sie zu einer großen und bedeutenden Handelsstadt sich entwickelt
hat. Kopenhagen zählt V- Mill. Einw. und entspricht an Größe den Städten Köln
und Breslau. Kopenhagen ist stark befestigt und auch eine bedeutende Industrie-
stadt; zahlreiche Werften, Maschinenanlagen, Eisengießereien, Fabriken aller Art kenn-
zeichnen sie als solche. Kopenhagen ist aber auch eine der s ch ö n st e n S t ä d t e der
Welt. Die Stadt ist reich an schönen Straßen, prächtigen Schlössern, vielen Zier-
anlagen und berühmten Museen. Der schönste Straßenzug ist die »Lange Linie"
am Sund, die reizvolle Ausblicke auf die von Seglern und Dampfern belebte Wasser-
straße bietet. Unter den Museen steht das Thorwaldsenmuseum obenan, da es
mehrere Bildwerke (über 600) des großen Meisters enthält (z. B. „Segnender Christus",
„die zwölf Apostel" usw.) Von Kopenhagen führt eine Eisenbahn über Fünen
nach Korsör, dem Überfahrtshafen nach Kiel (7 Stunden). — Wiedergabe-
Odensee. Aus der Insel Fünen liegt die Stadt Odensee (= Odins
Heiligtum), die drittgrößte Stadt Dänemarks (zeigen!). Aarhus (örhus) und
Aal borg (ülborg). Zeige, nenne Städte auf der Halbinsel Jütland! — Bestimme
die Lage dieser Städte! Die Hafenstadt Aarhus liegt an der mittleren Förde der
Ostküste Jütlands. Sie ist die zweitgrößte Stadt des Landes (über 50000 Einw.)
Von der Hafenstadt Aal borg (30000 Einw.) führt über den Limfjord eine groß-
artige Eisenbahnbrücke. Dann merken wir am Kleinen Belt den Nothafen und die
Festung Fridericia (Schlacht 1864, auch 1849). — Wiedergabe.
Die Insel Bornholm. Zeige und bestimme die Lage der Insel Bornholm!
Südlich von Schweden in der Ostsee. Die Insel ist so groß wie der Bodensee. Wegen
der felsigen Küste ist die Insel schwer zugänglich. Die dünne Ackerkrume
trägt vielfach nichts als Heidepflanzen, nur in den schluchtensörmigen Tälern
findet sich ein fruchtbares, schwarzes Erdreich. Die Insel weist Braun- und Stein-
kohlen, Eifenerze und Marmor auf.
Wiedergabe und Zusammenfassung.
Die dänischen Nebenländer und Kolonien,
a) Die Faröer.
Zu Dänemark gehören als „ N e b e n l ä n d e r" die nordischen
Faröer (— Schafinsel) und Island. Zeige die Faröer! Ve-
stimme ihre Lage! Nördlich von Schottland, im Atlantischen Ozean.
Beschaffenheit und Bewohner. Die Faröer bestehen aus 17 bewohnten
und mehreren unbewohnten K l i p p e n i n s e l n, die jäh und plötzlich, manche bis
500 m hoch, aus dem Meere hervorragen. Die Inseln sind fast ohne jeden Baum-
wuchs und etwa so groß wie die Insel Rügen (1400 qkm). Zahllose Seevögel
halten sich auf ihnen auf; an den niedrigen Üferstellen sonnen sich zahlreiche Robben.
Das Klima der Inseln ist ein rauhes Seeklima mit kühlen Sommern, daß
kaum die Gerste reift. Der Winter ist so milde, daß Schnee selten lange liegen bleibt.
Die Schafe, der Reichtum der 15000 Bewohner, können daher das ganze Jahr
draußeu bleiben. Neben der Schafzucht bilden der F i s ch f a n g und das g e -
fahrvolle Sammeln von Eiern und Eiderdaunen die Erwerbszweige.
Mit Stangen ausgerüstet, klettert man an den Klippen umher oder läßt sich vermittels
eines bis 40 in langen Seiles, das von 5—6 Männern gehalten wird, über die steilen
Felsufer hinab zu den Brutplätzen der Lummen, Alken, Möwen, Eidergänse, Papageien-
taucher usw. (Abb. zeigen!), mit kräftigem Stoß sich von einem Nest zum andern
schwingend. — Die Bewohner sind skandinavischer Abstammung. —
Wiedergabe.
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— 164 —
Die Westküste ist also reich an landschaftlichen Schönheiten mancher
Art. Die Berge, von denen viele mit Eis und Schnee bedeckt sind, treten dicht an
das Meer hinan und fallen steil herab. Nirgends auf unserm Erdteil zeigt sich ein
unentwirrbares Gemisch von Fels und Wasser in solcher Ausdehnung und
Mächtigkeit wie an der Westküste Skandinaviens. Neben diesen Landschaften von un-
beschreiblicher Erhabenheit breiten sich auch anmutige, liebliche Gebiete aus. Darum
wird die norwegische Küste alljährlich immer mehr von Fremden aufgesucht. Die Zahl
derselben hat sich vermehrt, seit Kaiser Wilhelm Ii. diese Gebiete zum Ziel seiner
Nordlandfahrten erwählt hat. — Wiedergabe.
Die schwedische Küste. Die schwedische Küste ist viel einfacher ge-
staltet als die norwegische. Sie ist zwar auch felsig, liegt aber niedrig
und ist weniger zerrissen. Eigentliche Fjorde kommen kaum vor. Der
Mälarsee (zeigen!) könnte, wenn er nicht Süßwasser hätte, immerhin
als solcher gelten. Die felsigen Schären fehlen aber auch hier nicht.
Sie begleiten die Küste in ganzen Schwärmen und haben hier die gleiche
Bedeutung wie in Norwegen. An manchen Stellen ragen sie aus dem
Meere so zahlreich hervor wie die Kräuter aus der Wiese. Bei den
Alandsinseln (zeigen!) bilden sie förmlich eine Brücke nach Finnland
hinüber. Der nördliche Teil der schwedischen Küste ist rauh und un-
wirtlich. — Wiedergabe.
Sachliche Besprechung und Anwendung:
1. Wie kommt es, daß im Norden Europas sich eine so große
Halbinsel findet? Skandinavien hing früher mit dem Festlande zusammen. Das
ganze weite Gebiet, das jetzt von Nordsee, Skager Rak, Kattegat, Sund und Ostsee
bedeckt wird, war einst festes Land. Durch Einsturz senkte sich das Land, nur
Skandinavien und die dänische Inselwelt blieben stehen usw.
2. Ist die unmittelbare Verbindung mit Rußland für die Halb-
insel von Bedeutung? Nein, denn jene Gebiete sind rauh, unwirtlich, unfruchtbar
und ganz spärlich bevölkert. Viel vorteilhafter ist Skandinaviens Lage zu den nach
Westen und Südosten liegenden Ländern- Diesen kehrt es gleichsam sein Antlitz zu;
mit diesen ist es schon früh in Beziehung getreten.
3. Weise nach, daß Skandinavien mit den West- und Südwest-
ländern Europas schon früh in Beziehung getreten ist! Von Süden her
drangen die heutigen germanischen Bewohner der Halbinsel und verdrängten die
mongolischen Ureinwohner nach Norden. Als dann die germanische Bevölkerung selbst
groß und mächtig geworden war, da lenkte sie ihren Blick wiederum nach Süden und>
Südwesten, um hier Eroberungen zu machen.
4^ Wie mögen die zahlreichen Fjorde entstanden sein? Die Fjorde
sind ehemalige Flußtäler; sie sind von den vorzeitlichen Gewässern ausgenagt worden;
auch die vorzeitlichen Gletscher haben an ihrer Bildung mitgewirkt.
5. Wie kommt es, daß der norwegischen Küste so zahllose
Inseln vorgelagert sind? Die Klippeninseln sind durch die Brandung des
Meeres entstanden, indem die mächtigen Meereswogen in die Spalten und Risse der
Felsen mit Kraft eindrangen und gewaltige Felsmaffen losrissen.
6. Welche hohe Bedeutung haben diese Felseninseln? Sie sind
die Sturm- und Wellenbrecher — schützen die Fjorde vor den hohen Meereswogen —
erschweren fremden Schiffen die Einfahrt in die Fjorde.
7. Weise nach, daß durch die eigenartige Küstengliederung de&
Landes die Schiffahrt begünstigt wurde! Die Bewohner konnten in den
geschützten Buchten die Schiffahrt erlernen; ihr Mut wurde durch das stürmische Meer
und das Jnfelgewirr gestählt, sie lernten die Bedeutung des Windes für ihre Segel-
fahrzeuge kennen usw.
8. Wie kommt es, daß in den Tälern der Fjorde noch Obst und-
Getreide gedeiht? Mildes Klima — erzeugt durch den Golfstrom, der an der
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Westküste_Skandinaviens Norwegen Finnland Europas Skandinavien Nordsee Skandinavien Skandinaviens Skandinavien Europas
— 174 —
Abstammung. Die Ureinwohner Norwegens waren die finnischen
(mongolischen) Stämme der Lappen. Die Reste derselben bewohnen
heute den nördlichen Teil der Halbinsel (Lappland). Diese wurden von
germanischen Einwanderern nach Norden gedrängt. Die neue Be-
völkerung, die Normannen, stand unter vielen Königen, die sich unter-
einander bekämpften. Dies, sowie die Dürftigkeit des Landes und die
germanische Wanderlust trieb sie bald aus den Fjorden auf das Meer
hinaus. Bald zitterte man an allen Küsten und an den Flußläufen vor
den „Wiefingern" (d. i. Buchtleuten). Besonders viel hatten England und
Frankreich unter ihren Beutefahrten zu leiden. An der englischen Küste faßten sie
früh (1016—1036) unter dem Namen „Dänen"' Fuß. In Frankreich eroberten sie
die nach ihnen benannte Normandie (zeigen!). Auch der deutschen Küste statteten
sie unwillkommenen Besuch ab. Sie drangen den Rhein und die Maas aufwärts
fahrend in Deutschland ein und eroberten die Städte Mainz, Worms, Bingen,
Köln, Trier, Aachen. Herzog Arnulf von Kärnten schlug sie und verdrängte
sie endgültig aus dem deutschen Lande. Selbst das Mittelmeer suchten sie auf,
plünderten die Küsten Spaniens und erwarben sich Niederlassungen in Unter-
Italien. Auch die Inseln Grönland und Island wurden von ihnen entdeckt und
in Besitz genommen. Ihre Beutelust trieb sie sogar nach Amerika, daß sie Win-
land nannten, weil sie dort wildwachsende Reben fanden. — Wiedergabe.
Charakter. Die Nachkommen der Normannen sind die heutigen
Norweger (981/a °/o der Bevölkerung). Diese sind ein kraftvoller, ab-
gehärteter und trotziger Menschenschlag. Sie sind von mittlerer Größe,
haben ein volles Gesicht und starken Knochenbau. Die Norweger zeichnen
sich durch ein ernstes, zurückhaltendes Wesen, durch Ehrlichkeit
und Gastfreundschaft aus. Sie sind ausgezeichnete Schützen und
gute Soldaten, aber noch bessere Seeleute und vielleicht die besten
Lotsen der Welt. —Die norwegischen Bauern wohnen meist auf Einzel-
gehöften, die sich in den Tälern hinziehen und mitunter 10 km und mehr voneinander
entfernt sind; geschlossene Dörfer findet man selten. Die Häuser sind aus
Holz erbaut, außen und innen mit Brettern verkleidet und auf der Außenseite mit ^l-
färbe angestrichen. Während des langen schneereichen Winters ist der norwegische Bauer
von allem Verkehr abgesperrt und lediglich auf sich und seine Hausgenossen angewiesen.
Er ist daher gezwungen, sein eigener Schuhmacher, Schneider, Zimmermann, Maurer usw.
zu sein. In all diesen Handwerken zeigt er eine große Geschicklichkeit. Das Brot
wird in Norwegen in großen runden, harten Scheiben von V*-1 cm Dicke gebacken
und zwar meist aus Haser. — Wiedergabe.
Die Lappen sind kleine Gestalten (Männer 1,50, Frauen 1,35 m hoch) mit gelb-
brauner Gesichtsfarbe, hervorstehenden Backenknochen, kleinen schwarzen Augen und
dunklen Haaren. Die Kleidung ist bei Männern und Frauen dieselbe. Sie besteht
im Sommer aus einem hemdartigen Gewände aus Leder oder Wollstoff, im W i n t e r
aus Renntierfellen, die mit den Haaren nach dem Leibe zu getragen werden. Nach den
Erwerbsquellen unterscheidet man F j e l d - und Seelappen. Die e r st e r e n sind
die Bewohner des Binnenlandes. Mit ihren Renntierherden ziehen sie im Lande um-
her. Eine Herde von 300-500 Stück gehört zur Wohlhabenheit. Die Fjeldlappen
führen ein Nomadenleben. — Die Seelappen leben als Fische r an den Küsten
des Meeres und der Fjorde. Im Winter ziehen sie sich in ihre Winterwohnungen
(in den geschützten Tälern) zurück und nähren sich von der Jagd auf Pelztiere. —
Wiedergabe.
Konfession und Bildung. Fast alle Norweger (99%) sind luthe-
risch; die Zahl der Katholiken beträgt 3000. Die Norweger sind von
ernster Religiösität durchdrungen. Das einsame Wohnen in der großartigen,
oft schaurigen Gebirgsnatur, der harte Kampf um das tägliche Brot und die langen
Winternächte, die dem Geiste Zeit zur Selbstbesinnung geben, sind sicherlich die Ursachen
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TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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Extrahierte Personennamen: Schneider Zimmermann
Extrahierte Ortsnamen: Norwegens Lappland England Frankreich Frankreich Rhein Deutschland Mainz Worms Trier Aachen Spaniens Italien Island Amerika Norwegen