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1. Europa - S. 78

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 78 — 3. W i e kommt es, daß die Bretagne trotz des Buchtenreich- tums keinen Handelshafen aufweist? Die Buchten sind teilweise ver- fandet und voller Untiefen! vor der Küste finden sich viele Klippen, diese erschweren den Schiffen den Zugang; an manchen Stellen ist der Eingang in die Buchten durch Felseninseln gesperrt usw. — Dazu kommt noch, daß die Hafenplätze der Bretagne nicht mit dem Innern des Landes in Verbindung stehen. 4. W i e kommt es, daß an der Mittelmeerküste sich gerade Marseille zur größten Handels st adt entwickelt hat? Günstige Lage, da es an einer größeren Bucht und an der bequemen Handelsstraße liegt, welche den Norden Europas mit den Mittelmeerländern verbindet; Marseille liegt auch nicht weit von der Rhonemündung. 5. Warum hat man Marseille nicht an der Rhonemündung angelegt? Die Küste ist hier flach und vielfach sumpfig, die Rhone verzweigt sich an der Mündung in mehrere Arme, diese sind zum Teile versandet. 6. Wie kommt es, daß die Franzosen mit Vorliebe ihre Kriegszüge nach dem Osten Europas unternahmen? Die lange Grenze gegen Deutschland und Belgien ist offen; nur im Süden bilden die Vogesen eine feste Marke. Infolgedessen suchten die Franzosen namentlich nach dieser Seite ihr Land zu vergrößern. Zusammenfassung und Wiedergabe. Welchen Umständen verdankt Frankreich seine einstige und noch gegenwärtige Größe? Bodengestaltung und Aufbau des Landes. Seine frühere und jetzige Größe verdankt Frankreich zum Teile der Bodengestaltung und Bodenbeschaffenheit seines Landes. Was lehrt die Karte von der Bodengestaltung Frankreichs? Der größte Teil Frankreichs ist Tiefland; Hochgebirge wie die Westalpen und Pyrenäen türmen sich an den Grenzen auf; Mittelgebirge füllen den Osten und Südosten aus. Die Oberfläche Frankreichs gleicht also, rein äußerlich (orographisch) betrachtet, in großen Zügen derjenigen Deutschlands. Weise es nach! Nach außen hin, d. h. nach der See zu, breitet sich ein weites Tiefland (200 km breit), nach innen ein den Alpen vorgelagertes Vergland aus, die Südfranzösische Hochebene oder Französische Zentralplatte, das durch einen tiefen Graben — das Rhonetal — von den Alpen getrennt ist*). Das Tiefland Frankreichs zerfällt in zwei größere Teile, nämlich in das Tiefland zu beiden Seiten der Rhone (Rhonetal — zeigen!), und in das große französische Tiefland, das von den Pyrenäen bis zur belgischen Grenze reicht. Durch die Flüsse Garonne (garonn), Loire (loahr) und Seine (ßähn) wird es in drei Becken geschieden (zeigen!), die ihren Namen nach den Flüssen führen*). Man unterscheidet demnach in Frankreich fünf Landschaften, die wir näher betrachten wollen. Nenne diese Landschaften! — Wir ersehen daraus, daß Frankreich viel einheitlicher gebaut ist als Deutschland. — Wiedergabe. 1) In Deutschland ist der entsprechende Graben (Donautal) durch Alpenschutt wieder ausgefüllt und zur Süddeutschen Hochebene aufgehöht worden, wobei der Quer- fluß (Donau) nach Norden geschoben wurde. 2) Die Loire bildet eigentlich keine selbständige Landschaft; sie fließt, nachdem sie das Südfranzösische Hochland verlassen hat, zunächst durch den Südteil des Pariser Beckens und durchbricht dann die Alte Scholle der Bretagne.

2. Europa - S. 52

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 52 — Die österreichischen Karstländer. Kehrziel: Heute wollen wir die österreichischen Karstländer betrachten, die man vielfach als das „Wunderland Österreichs" be- zeichnet. Warum sie diese Bezeichnung führen, werden wir aus der Beschaffenheit des Landes erkennen. a) Lage und Ausdehnung. Bestimme die Lage der Karstländer! Das Karstland oder das „österreichische Wunderland" liegt im Südosten der Alpenländer. Es breitet sich zwischen der Save und dem Adriatischen Meere aus. Es umfaßt das Küstenland, Jstrien, Kroatien und den Süden von Kraiu (zeigen!). b) Bodengestaltung und Bodenbeschaffenheit des Karstlandes. Der Karst ist ein Kalksteingebirge und besteht aus nackten und steinigen Hoch- flächen. Infolgedessen ist der Karst eine öde und unwirtliche Landschaft. Wir finden hier weder das frische Grün der Wälder *) und Wiesen, noch fruchtbare Äcker. Viele abgerissene Steintrümmer bedecken vielmehr den kahlen Boden und hemmen des Wanderers Schritte. Auf der Hochfläche stehen nur einzelne Hütten. Sie bestehen aus schweren Steinen. Das Dach ist mit großen Steinplatten bedeckt. Diese Vorsichtsmaßregel ist nötig, denn ost weht ein heftiger Nordostwind — Bora genannt — über das Gebirge. Der Karst hat keine eigentlichen Täler mit fruchtbaren Feldern und Wiesen, freundlichen Dörfern und Städten, wie die Alpen sie besitzen, sondern nur trichterförmige Mulden, die man Dolinen nennt. Auf dem Boden dieser Kessel hat sich fruchtbare Erde gesammelt, so daß etwas Bodenbau ge- trieben werden kann. An den Abhängen wächst hie und da nur dürftiges Gras, das Ziegen und Schafen eine magere Weide bietet. — Wiedergabe. Naturmerkwürdigkeiten oder Wunder des Karstlandes, Der Karst ist reich an wunderbaren Höhlen. Die größte (6 km lang) und be- rühmteste unter ihnen ist die A d e l s b e r g e r Grotte. Diese liegt südlich von Laibach. Sie besteht aus verschiedenen Gängen und Grotten, deren Wände und Decken mit wunderlichen Tropssteingebilden (Orgel, Mönch, Thron, Altar, Obelisk'usw.) besetzt sind und in den verschiedensten Farben glänzen. Bald hängen die Tropfsteingebilde wie riesige Eiszapfen von der Decke herab, bald steigen sie gleich Säulen vom Boden empor. — Wiedergabe. Zu den Wundern des Karstgebietes zählt mein auch die zahlreichen Seen. Diese verändern oft ihren Wasserspiegel und werden bald größer, bald kleiner. Ein solch wunderliches Wasserbecken ist z. B. der Z i r k n i tz e r See, der östlich von Adelsberg liegt (zeigen!). Im Sommer ist sein Seebecken leer, und nur einige Tümpel sind von dem See übrig geblieben. Der Boden überkleidet sich alsdann bald mit Schils und hohem Grase, das die Bewohner abmähen und als Viehfutter benutzen. Manch- mal weiden die Herden die Grasflächen ab. Im Herbste, wenn die Regengüsse ein- ireten, füllt sich der See mit Wasser. Sein Wasserspiegel ist dann ca. 7 km lang und 2 km breit (veranschaulichen!). Dieselbe Erscheinung weisen auch die andern Seen des Karstlandes auf. — Wiedergabe. Zu den Naturmerkwürdigkeiten des Karstlandes zählt man auch das plötzliche Verschwinden der Flüsse von der Oberfläche. Die meisten J) Der Karst war einst mit ausgedehnten Waldungen bedeckt. Die Römer und 'päter die Venetianer haben sie sinnlos niedergeschlagen. Sie zimmerten aus dem Holze ihre Schiffe und die Pfahlroste, auf denen die Häuser Venedigs stehen. Die Bora entkleidete dann den Boden seiner Humusschicht und machte ihn für immer unfruchtbar.

3. Europa - S. 107

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 107 — sich ein buschförmig gewachsenes Nadelgehölz. Für die Verwandlung der Moor- und Sumpfstrecken in fruchtbares Ackerland und in schöne weite Wiesen ist bereits viel geschehen, doch ist noch immer reichlich V4 (27 °/°) der Gesamtbodenfläche der Niederlande Ödland. — Wiedergabe. Bewässerung. Daß die Niederlande eine bedeutende Kolonialmacht geworden sind, dazu hat vor allem auch die Ve- Wässerung des Landes ihren Teil beigetragen. Was lehrt die Karte von der Bewässerung der Niederlande? Überreichlich bewässert. Die Niederlande sind das wasserreichste Land Europas, von zahlreichen Flußarmen und Kanälen durchzogen. Der Rhein. Der Hauptfluß des Landes ist der Rhein. Sobald der Rhein die deutsche Grenze überschreitet, beginnt er sich sofort zu teilen. Der linke Arm ist die Waal, der rechte Arm heißt Niederrhein. Die Waal nimmt die Maas auf und fließt in zwei Hauptarmen in die Nord- see (zeigen!). Vom Niederrhein zweigt sich rechts die Assel (eißel) ab, die sich mit der aus Deutschland kommenden alten Assel vereinigt (zeigen!). Später zweigt sich vom Niederrhein noch der Krumme Rhein ab (zeigen!), der nach dem Zuider See die Vechte entsendet. — Wiedergabe. Die Scheibe. Der Südwesten des Landes wird von der Schelde entwässert, die mit breiten Mündungsarmen (von denen sind die Ost er- und Westerschelde die wichtigsten) ins Meer tritt. — Der Nordosten — das Geestland — wird von der alten Assel und Vechte durch- zogen, die in den deutschen Mooren ihren Ursprung haben und zum Zuider See hinfließen. — Wiedergabe. Außer den Flüssen weist das Land viele kleine Seen und zahl- lose Kanäle auf*). Diese Kanäle sind von hohen Dämmen eingefaßt. Auch die meisten Flüsse und Flußarme werden an ihren Ufern von ge- waltigen Deichen eingeschlossen. Schiffe mit hochgespannten Segeln, Dampfer, Kähne und Nachen, die vielfach von Pferden gezogen werden (z. B. die sogenannten Treckschuiten) beleben die Wasserstraßen, die mit ihrem Wasserspiegel höher liegen als das umliegende Land (Abb. zeigen: „Holländische Marschlandschaft" — Lehmann). — Wiedergabe. Sachliche Besprechung und Anwendung: 1. W i e kommt es, daß in den Niederlanden die Flüsse sich sovielfachverzweigen? Das Land ist niedrig, das Gefälle der Flüsse ist gering, das Wasser fließt träge, setzt Sand, Schlamm, Geröll usw. ab, dadurch entstehen Sandbänke in den Flüssen usw. 2. Warum wird das Land von so vielen Kanälen durch- zogen? Deren Anlage war notwendig. Der Boden war vielfach versumpft, ein Verkehr im Lande war nicht möglich. Durch die Kanäle ist das Land trocken ge- legt und der Verkehr im Lande möglich gemacht. — Die Kanäle ersetzen also die Land- straßen. Durch das dichte Kanalnetz steht der größte Teil der Niederlande mit den Strömen und somit auch mit dem offenen Meere in Verbindung. Der Verkehr in den Niederlanden geschieht in derselben Weise wie im Spreewald (Nachweis!). 3. Warum sind die Flüsse und Kanäle von hohen Dämmen ein ges aßt? Das Land liegt tiefer als der Meeresspiegel — somit ist der Abfluß des Wassers ins Meer erschwert. Das Wasser steigt in den Kanälen höher als das x) Die bedeutendsten sind der Nordholländische Kanal von Amsterdam bis zum Helder, ferner der Nordseekanal, der von Amsterdam gegen Westen zum Meere führt usw.

4. Europa - S. 127

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 127 — Dänemark bildet das nördlichste Stück des Norddeutschen Tief- landes und besteht aus der Halbinsel Jütland (zeigen!) und aus mehreren größeren und kleineren Inseln (zeigen!) Diese liegen zwischen dem Sund und dem Kleinen Belt und werden durch den Großen Belt (zeigen!) in zwei Gruppen geteilt. Zu der östlichen Gruppe gehören die Inseln Seeland, Falster, Laaland und Möen, während die westliche Gruppe die Inseln Fünen und Lange- land umfaßt (zeigen!). Diese Inseln bilden den wertvollsten Teil des Königreichs. Außerdem gehören noch einzelne zerstreut liegende Inseln zu dem dänischen Reiche, von denen die Inseln Born Holm (zeigen!) die bedeutendste ist. Alle diese Inseln bilden mit der Halb- insel Jütland das eigentliche Königreich Dänemark. Die Nebenländer Dänemarks werden von der Inselgruppe der Faröer (zeigen!) und der fernliegenden Insel Island (zeigen!) gebildet. Be- stimme die Lage dieser Inseln? Nordwestlich von Schottland — im Atlantischen Ozean. Mit Recht kann man Dänemark auch das Insel- reich zwischen der Nord- und Ostsee nennen. — Wiedergabe. Küstengliederung. Zu der großen Machtstellung Dänemarks im Mittelalter trug auch die Küstenglied eruu g des Landes ihren Teil mit bei. Was lehrt die Karte von der Küstengliederung Däne- marks? Sie ist ungleichmäßig und ungünstig. Einzelnen Küsten- strecken fehlen nämlich die Meeresbuchten; andere sind vielfach unzugänglich, indem sie flache Ufer, Untiefen, Sandbänke und Klippen aufweisen. — Die K ü st e I ü t l a n d s ist im Westen und Nordwesten flach. Es zieht sich längs derselben eine geschlossene Dünenkette hin, und Untiefen, Sandbänke und Klippen machen dieselben schwer zugänglich. Die Westküste Jütlands wird von den Schiffern die „eiserne Küste" genannt. Das Nordende derselben bildet der Kirchhof der See (der Schiffe), das Kap Skagens Horn, das von allen Schiffern sehr gefürchtet ist. Infolgedessen finden wir an der Westküste Jütlands keine Hasenplätze. — Wiedergabe. Die O st k ü st e Jütlands ist dagegen hoch und wird durch zahlreiche tiefeinschneidende Buchten — Förden genannt — gegliedert, die aller- dings sehr seicht sind. Sie gleicht also der uns bekannten schleswig- holsteinischen Ostküste (Nachweis!). Eine dieser Förden, der Limsjord^), führt quer durch die Halbinsel und gestattet so eine direkte Verbindung zwischen Kattegat und Nordsee. Dieser Wasserweg kann jedoch wegen seiner geringen Tiefe nur von kleineren Schiffen befahren werden. — An der Ostküste Jütlands finden wir einige Hafenplätze, die zu be- sonderer Bedeutung gelangt sind, wie z. B. Aarhus (zeigen!). — Wiedergabe. Die Küsten der Inseln sind vielfach zerrissen und gegliedert; besonders im Norden greift das Meer tief in das Land und bildet große Buchten (zeigen!). Da jedoch diese Küsten flach und oft seicht sind, so haben sie für die Schisfahrt keine große Bedeutung. Die Ost- und *) Vielleicht soviel als Kreidefjord, nach dem anstehenden Kreidegestein, das stellenweise zutage tritt-

5. Europa - S. 128

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 128 — Südküsten der Inseln sind dagegen oft steil. An ihnen liegen einige bedeutende Handelsstädte, so z. B. an der Ostküste Seelands die Hauptstadt des Landes, die große Handelsstadt Kopenhagen (= Kaufmannshafen). — Wiedergabe. Meeresbuchten und Meeresstraßen. Dänemark weist eine ganze Reihe von Meeresbuchten und Meeresstraßen auf. Zeige und nenne dieselben! S k a g er Rak, Kattegat, Sund, Großer und Kleiner Belt. Diese Meeres- straßen verbinden die Ost- mit der Nordsee. Nördlich von der Halbinsel Jütland liegt das Skager Rak, das Jütland von Norwegen scheidet (zeigen!). Seinen Namen führt es nach der n ö r d l i ch st e n Spitze Jütlands — dem Kap Skagens Horn. Östlich von der Halbinsel Jütland liegt das Kattegat (wohl vom schwed. Katt — Schiff und gata — Straße), wodurch Jütland von Schweden geschieden wird. Sowohl Skager Rak wie Kattegat sind für die Schiffahrt sehr ge- fährlich, indem sie Untiefen, Sandbänke, Klippen usw. aufweisen und von heftigen Stürmen heimgesucht werden^) — Wiedergabe. Sund, Großer und Kleiner Belt. Aus dem Kattegat kann man aus drei Meeresstraßen in die Ostsee gelangen. Zeige und nenne dieselben! — Bestimme die Lage dieser drei Verbindungsstraßen! Sund die östliche, der Große Belt die mittlere, der Kleine Belt die west- liche Verbindungsstraße. — Der Sund ist der k ü r z e st e W e g zwischen Ost- und Nordsee und daher eine der belebtesten Wasserstraßen der Welt. Bei dem Städtchen Helsingör (zeigen!) ist er nur 4 km breit. Das Fahrwasser liegt an der dänischen Seite; daher ist Kopenhagen eine so große Handelsstadt ge- worden. Der breite G r o ß e B e l t hat zwar durchweg eine Tiefe von 15—30 m, aber die Zugänge sind durch Sandbänke gefährdet, und die Fahrrinne ist sehr ge- wunden. Deshalb und weil er einen Umweg bedeutet, wird er nur von Dampfern benutzt, namentlich auch von Kriegsschiffen, die sich dem starken Sundverkehr entziehen wollen.') — Der Kleine Belt ist seicht und hat starke f l u ß a r t i g e Strömung, weshalb er als Durchfahrt wenig benutzt wird. — Wiedergabe. Die genannten Meeresstraßen stellen also eine Verbindung zwischen Ost- und Nordsee her und ermöglichen den Durchgangsverkehr zwischen diesen beiden Meeren. Die wichtigste Straße für den Schiffahrtsver- kehr ist der Sund, da dieser der kürzeste Weg zwischen der Ost- und Nordsee und auch vor den herrschenden Westwinden geschützt ist. Die andern Straßen sind wegen ihrer geringen Tiefe, der heftigen Stürme und der vielen Sandbänke für die Schiffahrt von geringer Bedeutung. Dazu kommt noch, daß das an den Meeresstraßen liegende Land nur wenige gute Häsen aufweist, die bei einem Sturme den Schiffen einen sichern Zufluchtsort gewähren. Daher benutzen in neuerer Zeit die aus der Nord- in die Ostsee (und umgekehrt) fahrenden Schiffe mit Vorliebe den Kaiser Wilhelms-Kanal (zeigen!). Welche Vorteile bietet ihnen dieser? — Wiedergabe. Sachliche Besprechung und Vertiefung: 1. Wie ist es zu erklären, daß zwischen Ost- und Nordsee so viele Inseln entstanden sind? Die Halbinsel Jütland hing früher mit Schweden zusammen; wo sich das Kattegat heute ausbreitet, war früher festes Land. Durch die Brandung der Nordsee wurde die Landbrücke durchbrochen und in einzelne Stücke geteilt; so entstanden die Inseln zwischen der Nord- und Ostsee. *) Man berechnet, daß bei der Umschiffung Jütlands im ganzen in 25 Jahren 8000 Strandungen stattgefunden haben. ') Vor der Vollendung des Kaiser Wilhelms-Kanal auch von den deutschen Kriegsschiffen.

6. Europa - S. 114

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 114 — Bewohner: Abstammung, Charakter, Religion, Volksbildung. Staatliche Verfassung und Wehrkraft: Königreich — Volksvertretung — stehendes Heer — geringe Kriegsflotte, Ortschaften: Hauptstadt: Amsterdam — Residenz: Haag. — Handels- und Jndustrieplätze: Amsterdam, Rotterdam, Utrecht, Nymwegen, Groningen, Haarlem, Delst usw. Seebad: Scheveningen. We st friesische Inseln — Kolonien in Asien, Afrika und Amerika. Sachliche Besprechung und Anwendung: 1. Weise an den Niederlanden die Richtigkeit folgender Sätze nach! a) Das Meer verändert die Gestalt des Festlandes. b) Der Wind unterstützt die Menschen bei der Arbeit. c) Ein sinniger Geist, eine fleißige Hand, sie ziehen den Segen ins Vaterland. 2. Inwiefern ist Hollands Landeskultur in seiner Landesnatur begründet? 3. Weise die Richtigkeit der Redensart nach: „Gott hat das Meer und der Niederländer die Küsten gemacht"! — 4. Weise nach, daß der Charakter der Niederländer von der Landesnatur be- einflußt wird! 5. Inwiefern kann man das kleine Holland eine blühende Handelsmacht nennen? 6. Nenne Eigentümlichkeiten der Niederlande! 7. Erkläre: Dünen, Deiche, Wurteu, Polder, Dock, Treckschuiten, Broeker Reinlich- keit, Polderfieber, Amsterdam, das nordische Venedig usw.! Lesen: Die Holländer. — Kannitverstan. Aufsatz: Landgewinn und Landverlust in Holland. Amsterdam, das nordische Venedig usw. 3. Das Königreich Belgien. Hehrzlel: Heute wollen wir den südwestlichen Teil der Rhein- Delta-Staaten — nämlich das reiche und gewerbtätige König- reich Belgien näher betrachten (zeigen!). Lage und Grenzen. Was lehrt die Karte über die Lage Belgiens? Belgien liegt südlich von Holland — zwischen Frankreich und Deutschland, England gegenüber. Infolge seiner günstigen Weltlage ist es ein wichtiges Durchgangsland von jeher gewesen. — Belgien wird im Osten von der Rheinprovinz und von Luxemburg, im Süden von Frankreich, im Westen von der Nordsee und im Norden von Holland eingeschlossen (zeigen!). — Wiedergabe. Küstengliederung. Belgien wird zwar im Westen von der Nord- see bespült; diese bildet aber nur eine verhältnismäßig kurze Strecke (67 km) die Grenze. Was lehrt die Karte von der Küstengliederung Belgiens? Die Küste Belgiens ist völlig ungegliedert; es fehlen ihr tiefe Buchten, darum finden sich an derselben auch keine großen Hafenplätze. An der Küste Belgiens merken wir nur das Weltbad Ost ende (zeigen!), das als Überfahrtsplatz nach England zwar einen lebhaften Personenverkehr hat, als Handelshafen aber ohne Bedeutung ist. - Wiedergabe. Größe. Was sagt die Karte von der Größe Belgiens? Belgien ist kleiner als die Niederlande (nur 29 500 qkm groß). Hinsichtlich der Größe stimmt Belgien mit der Provinz Pommern (auch Posen) überein. — Wiedergabe. Sachliche Besprechung und Anwendung: 1. Inwiefern kann Belgien ein wichtiges Durchgangslanv genannt werden? Es liegt zwischen Deutschland und Frankreich, England gegen- über: stellt eine Verbindung zwischen diesen Ländern her; in Belgien schneiden sich die

7. Europa - S. 133

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 133 — sehr geschätzt. In den Heidegegenden wird viel Schafzucht getrieben; die Schafe werden mehr wegen des Fleisches als wegen der Wolle ge- halten. Von Bedeutung ist auch die Geflügelzucht an der Ostküste Jütlands und den Inseln. Dänemark führt aus Fleisch, Speck, Butter, Eier, Häute und lebendes Vieh. Gefördert wird die Landwirtschaft und Viehzucht durch ein hoch entwickeltes Genossenschaftswesen, das nicht bloß die Verwertung und Ausfuhr der heimischen Erzeugnisse, sondern auch den Einkauf von Futtermitteln usw. besorgt. — Wiedergabe. Fischerei. Die Küstenbewohner treiben Fischfang und Schiffahrt. Die Fischerei hat in den letzten Jahren einen großen Aufschwung genommen. Woher kommt es? Ost- und Nordsee fischreich — große Fischereiflotte. Besonders blüht der Fischfang an den K ü st e n Jütlands und liefert in erster Linie Heringe und Kabeljaus, Lachse, Austern und Hummern. Die Dänen fahren auch auf Robben- und Walfisch fang nach dem hohen Norden- Daß die Fischerei in Dänemark auf hoher Blüte stand, ist daraus zu ersehen, daß da? dänische Wappen neben der Ähre den Fisch führt. — Wiedergabe. Industrie. Die Gewerbtätgkeit ist in Dänemark nur gering entwickelt^). Es fehlt nämlich dem Lande an Bodenschätzen (Eisen, Kohlen) und Wasserkräften. Ton, Torf und Kreide sind die einzigen Mineralien, die Dänemarks Boden in seinem Schöße birgt. Die Gewerbtätigkeit ist nur soweit von Bedeutung, als sie sich auf Ackerbau, Viehzucht und den S ch i f f b e d a r f stützt. So wird z. B. aus dem Getreide Mehl, Branntwein und Bier bereitet; aus den Zuckerrüben wird Zucker gewonnen; die zahlreichen Tierhäute werden zu Leder verarbeitet. Durch das Ledergewerbe ist die Handschuhfabrikation (Kopenhagen) zu hoher Blüte gelangt. Die Milch wird zu Butter verarbeitet. Man gewinnt jährlich über 150 Mill. Pfund Butter. Von Jndustrieerzeugnissen werden ausgeführt Leder, Handschuhe und Porzellanwaren. — Wiedergabe- Handel und Verkehr. Der Handel steht in Dänemark infolge der ausgezeichneten Seelage in hoher Blüte (12 °/o der Erwerbs- tätigen sind an ihm beteiligt, in Deutschland nur 10,6 °/o). Gefördert wird der Handel durch eine große Handelsflotte, die im Verhältnis zur Bevölkerungszahl in Europa an 3. Stelle steht (Norwegen, Eng- land, Dänemark). Sie vermittelt außer dem Eigenhandel den Aus- tausch zwischen dem gewerbereichen Westen und dem getreide- reichen Osten Europas. Mit seiner Handelsflotte versorgt es also den Osten Europas mit den notwendigen Erzeugnissen der Industrie, die die Weststaaten in großer Menge herstellen. Andererseits schafft es das Getreide und Holz, das der Osten im Überfluß hat, nach den Industrie- staaten Westeuropas, die daran Mangel haben. Mit Recht kann man daher Dänemark „die Vermittlerin des nordischen Handels- Verkehrs" nennen. Eine Welthandelsmacht wie Belgien und die Niederlande konnte Dänemark nicht werden, weil es vom Weltmeere zu weit entfernt ist und seine Zugänge und Küsten zu ungünstig sind. Unter den Haupthandelsländern Europas stehen Eng- land und Deutschland an der Spitze. Welche Produkte führt Dänemark aus? Butter, Fleisch, Tiere, Häute, Eier, Fische. Welche Waren führt es ein? Vor allem Getreide, Ölkuchen, Steinkohlen, Eisen- waren und Webewaren und Steinkohlen. Schon mit dem Ergebnis der Butterausfuhr (180 Mill. Mark) kann Dänemark seine drei . x) Die Industrie beschäftigt nur 1u der Erwerbstätigen (in Deutschland 371/» %, m Belgien 41v2 °/0, in England 58 °/0).

8. Europa - S. 135

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 135 — Gib die Lage dieser Orte an! — Gib an, was dir von der Bedeutung dieser Orte bekannt ist! Kopenhagen (spr. Köbenhaun). Die Hauptstadt des Landes ist Kopenhagen (— Kaufmannshafen), das an der Ostseite der Insel Seeland liegt. Kopenhagen ist die Residenz des Königs und durch seine Universität der geistige Mittelpunkt des Landes. Die Stadt hat einen der größten, besten und geschütztesten Hafen der Welt, weshalb sie zu einer großen und bedeutenden Handelsstadt sich entwickelt hat. Kopenhagen zählt V- Mill. Einw. und entspricht an Größe den Städten Köln und Breslau. Kopenhagen ist stark befestigt und auch eine bedeutende Industrie- stadt; zahlreiche Werften, Maschinenanlagen, Eisengießereien, Fabriken aller Art kenn- zeichnen sie als solche. Kopenhagen ist aber auch eine der s ch ö n st e n S t ä d t e der Welt. Die Stadt ist reich an schönen Straßen, prächtigen Schlössern, vielen Zier- anlagen und berühmten Museen. Der schönste Straßenzug ist die »Lange Linie" am Sund, die reizvolle Ausblicke auf die von Seglern und Dampfern belebte Wasser- straße bietet. Unter den Museen steht das Thorwaldsenmuseum obenan, da es mehrere Bildwerke (über 600) des großen Meisters enthält (z. B. „Segnender Christus", „die zwölf Apostel" usw.) Von Kopenhagen führt eine Eisenbahn über Fünen nach Korsör, dem Überfahrtshafen nach Kiel (7 Stunden). — Wiedergabe- Odensee. Aus der Insel Fünen liegt die Stadt Odensee (= Odins Heiligtum), die drittgrößte Stadt Dänemarks (zeigen!). Aarhus (örhus) und Aal borg (ülborg). Zeige, nenne Städte auf der Halbinsel Jütland! — Bestimme die Lage dieser Städte! Die Hafenstadt Aarhus liegt an der mittleren Förde der Ostküste Jütlands. Sie ist die zweitgrößte Stadt des Landes (über 50000 Einw.) Von der Hafenstadt Aal borg (30000 Einw.) führt über den Limfjord eine groß- artige Eisenbahnbrücke. Dann merken wir am Kleinen Belt den Nothafen und die Festung Fridericia (Schlacht 1864, auch 1849). — Wiedergabe. Die Insel Bornholm. Zeige und bestimme die Lage der Insel Bornholm! Südlich von Schweden in der Ostsee. Die Insel ist so groß wie der Bodensee. Wegen der felsigen Küste ist die Insel schwer zugänglich. Die dünne Ackerkrume trägt vielfach nichts als Heidepflanzen, nur in den schluchtensörmigen Tälern findet sich ein fruchtbares, schwarzes Erdreich. Die Insel weist Braun- und Stein- kohlen, Eifenerze und Marmor auf. Wiedergabe und Zusammenfassung. Die dänischen Nebenländer und Kolonien, a) Die Faröer. Zu Dänemark gehören als „ N e b e n l ä n d e r" die nordischen Faröer (— Schafinsel) und Island. Zeige die Faröer! Ve- stimme ihre Lage! Nördlich von Schottland, im Atlantischen Ozean. Beschaffenheit und Bewohner. Die Faröer bestehen aus 17 bewohnten und mehreren unbewohnten K l i p p e n i n s e l n, die jäh und plötzlich, manche bis 500 m hoch, aus dem Meere hervorragen. Die Inseln sind fast ohne jeden Baum- wuchs und etwa so groß wie die Insel Rügen (1400 qkm). Zahllose Seevögel halten sich auf ihnen auf; an den niedrigen Üferstellen sonnen sich zahlreiche Robben. Das Klima der Inseln ist ein rauhes Seeklima mit kühlen Sommern, daß kaum die Gerste reift. Der Winter ist so milde, daß Schnee selten lange liegen bleibt. Die Schafe, der Reichtum der 15000 Bewohner, können daher das ganze Jahr draußeu bleiben. Neben der Schafzucht bilden der F i s ch f a n g und das g e - fahrvolle Sammeln von Eiern und Eiderdaunen die Erwerbszweige. Mit Stangen ausgerüstet, klettert man an den Klippen umher oder läßt sich vermittels eines bis 40 in langen Seiles, das von 5—6 Männern gehalten wird, über die steilen Felsufer hinab zu den Brutplätzen der Lummen, Alken, Möwen, Eidergänse, Papageien- taucher usw. (Abb. zeigen!), mit kräftigem Stoß sich von einem Nest zum andern schwingend. — Die Bewohner sind skandinavischer Abstammung. — Wiedergabe.

9. Europa - S. 164

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 164 — Die Westküste ist also reich an landschaftlichen Schönheiten mancher Art. Die Berge, von denen viele mit Eis und Schnee bedeckt sind, treten dicht an das Meer hinan und fallen steil herab. Nirgends auf unserm Erdteil zeigt sich ein unentwirrbares Gemisch von Fels und Wasser in solcher Ausdehnung und Mächtigkeit wie an der Westküste Skandinaviens. Neben diesen Landschaften von un- beschreiblicher Erhabenheit breiten sich auch anmutige, liebliche Gebiete aus. Darum wird die norwegische Küste alljährlich immer mehr von Fremden aufgesucht. Die Zahl derselben hat sich vermehrt, seit Kaiser Wilhelm Ii. diese Gebiete zum Ziel seiner Nordlandfahrten erwählt hat. — Wiedergabe. Die schwedische Küste. Die schwedische Küste ist viel einfacher ge- staltet als die norwegische. Sie ist zwar auch felsig, liegt aber niedrig und ist weniger zerrissen. Eigentliche Fjorde kommen kaum vor. Der Mälarsee (zeigen!) könnte, wenn er nicht Süßwasser hätte, immerhin als solcher gelten. Die felsigen Schären fehlen aber auch hier nicht. Sie begleiten die Küste in ganzen Schwärmen und haben hier die gleiche Bedeutung wie in Norwegen. An manchen Stellen ragen sie aus dem Meere so zahlreich hervor wie die Kräuter aus der Wiese. Bei den Alandsinseln (zeigen!) bilden sie förmlich eine Brücke nach Finnland hinüber. Der nördliche Teil der schwedischen Küste ist rauh und un- wirtlich. — Wiedergabe. Sachliche Besprechung und Anwendung: 1. Wie kommt es, daß im Norden Europas sich eine so große Halbinsel findet? Skandinavien hing früher mit dem Festlande zusammen. Das ganze weite Gebiet, das jetzt von Nordsee, Skager Rak, Kattegat, Sund und Ostsee bedeckt wird, war einst festes Land. Durch Einsturz senkte sich das Land, nur Skandinavien und die dänische Inselwelt blieben stehen usw. 2. Ist die unmittelbare Verbindung mit Rußland für die Halb- insel von Bedeutung? Nein, denn jene Gebiete sind rauh, unwirtlich, unfruchtbar und ganz spärlich bevölkert. Viel vorteilhafter ist Skandinaviens Lage zu den nach Westen und Südosten liegenden Ländern- Diesen kehrt es gleichsam sein Antlitz zu; mit diesen ist es schon früh in Beziehung getreten. 3. Weise nach, daß Skandinavien mit den West- und Südwest- ländern Europas schon früh in Beziehung getreten ist! Von Süden her drangen die heutigen germanischen Bewohner der Halbinsel und verdrängten die mongolischen Ureinwohner nach Norden. Als dann die germanische Bevölkerung selbst groß und mächtig geworden war, da lenkte sie ihren Blick wiederum nach Süden und> Südwesten, um hier Eroberungen zu machen. 4^ Wie mögen die zahlreichen Fjorde entstanden sein? Die Fjorde sind ehemalige Flußtäler; sie sind von den vorzeitlichen Gewässern ausgenagt worden; auch die vorzeitlichen Gletscher haben an ihrer Bildung mitgewirkt. 5. Wie kommt es, daß der norwegischen Küste so zahllose Inseln vorgelagert sind? Die Klippeninseln sind durch die Brandung des Meeres entstanden, indem die mächtigen Meereswogen in die Spalten und Risse der Felsen mit Kraft eindrangen und gewaltige Felsmaffen losrissen. 6. Welche hohe Bedeutung haben diese Felseninseln? Sie sind die Sturm- und Wellenbrecher — schützen die Fjorde vor den hohen Meereswogen — erschweren fremden Schiffen die Einfahrt in die Fjorde. 7. Weise nach, daß durch die eigenartige Küstengliederung de& Landes die Schiffahrt begünstigt wurde! Die Bewohner konnten in den geschützten Buchten die Schiffahrt erlernen; ihr Mut wurde durch das stürmische Meer und das Jnfelgewirr gestählt, sie lernten die Bedeutung des Windes für ihre Segel- fahrzeuge kennen usw. 8. Wie kommt es, daß in den Tälern der Fjorde noch Obst und- Getreide gedeiht? Mildes Klima — erzeugt durch den Golfstrom, der an der

10. Europa - S. 174

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 174 — Abstammung. Die Ureinwohner Norwegens waren die finnischen (mongolischen) Stämme der Lappen. Die Reste derselben bewohnen heute den nördlichen Teil der Halbinsel (Lappland). Diese wurden von germanischen Einwanderern nach Norden gedrängt. Die neue Be- völkerung, die Normannen, stand unter vielen Königen, die sich unter- einander bekämpften. Dies, sowie die Dürftigkeit des Landes und die germanische Wanderlust trieb sie bald aus den Fjorden auf das Meer hinaus. Bald zitterte man an allen Küsten und an den Flußläufen vor den „Wiefingern" (d. i. Buchtleuten). Besonders viel hatten England und Frankreich unter ihren Beutefahrten zu leiden. An der englischen Küste faßten sie früh (1016—1036) unter dem Namen „Dänen"' Fuß. In Frankreich eroberten sie die nach ihnen benannte Normandie (zeigen!). Auch der deutschen Küste statteten sie unwillkommenen Besuch ab. Sie drangen den Rhein und die Maas aufwärts fahrend in Deutschland ein und eroberten die Städte Mainz, Worms, Bingen, Köln, Trier, Aachen. Herzog Arnulf von Kärnten schlug sie und verdrängte sie endgültig aus dem deutschen Lande. Selbst das Mittelmeer suchten sie auf, plünderten die Küsten Spaniens und erwarben sich Niederlassungen in Unter- Italien. Auch die Inseln Grönland und Island wurden von ihnen entdeckt und in Besitz genommen. Ihre Beutelust trieb sie sogar nach Amerika, daß sie Win- land nannten, weil sie dort wildwachsende Reben fanden. — Wiedergabe. Charakter. Die Nachkommen der Normannen sind die heutigen Norweger (981/a °/o der Bevölkerung). Diese sind ein kraftvoller, ab- gehärteter und trotziger Menschenschlag. Sie sind von mittlerer Größe, haben ein volles Gesicht und starken Knochenbau. Die Norweger zeichnen sich durch ein ernstes, zurückhaltendes Wesen, durch Ehrlichkeit und Gastfreundschaft aus. Sie sind ausgezeichnete Schützen und gute Soldaten, aber noch bessere Seeleute und vielleicht die besten Lotsen der Welt. —Die norwegischen Bauern wohnen meist auf Einzel- gehöften, die sich in den Tälern hinziehen und mitunter 10 km und mehr voneinander entfernt sind; geschlossene Dörfer findet man selten. Die Häuser sind aus Holz erbaut, außen und innen mit Brettern verkleidet und auf der Außenseite mit ^l- färbe angestrichen. Während des langen schneereichen Winters ist der norwegische Bauer von allem Verkehr abgesperrt und lediglich auf sich und seine Hausgenossen angewiesen. Er ist daher gezwungen, sein eigener Schuhmacher, Schneider, Zimmermann, Maurer usw. zu sein. In all diesen Handwerken zeigt er eine große Geschicklichkeit. Das Brot wird in Norwegen in großen runden, harten Scheiben von V*-1 cm Dicke gebacken und zwar meist aus Haser. — Wiedergabe. Die Lappen sind kleine Gestalten (Männer 1,50, Frauen 1,35 m hoch) mit gelb- brauner Gesichtsfarbe, hervorstehenden Backenknochen, kleinen schwarzen Augen und dunklen Haaren. Die Kleidung ist bei Männern und Frauen dieselbe. Sie besteht im Sommer aus einem hemdartigen Gewände aus Leder oder Wollstoff, im W i n t e r aus Renntierfellen, die mit den Haaren nach dem Leibe zu getragen werden. Nach den Erwerbsquellen unterscheidet man F j e l d - und Seelappen. Die e r st e r e n sind die Bewohner des Binnenlandes. Mit ihren Renntierherden ziehen sie im Lande um- her. Eine Herde von 300-500 Stück gehört zur Wohlhabenheit. Die Fjeldlappen führen ein Nomadenleben. — Die Seelappen leben als Fische r an den Küsten des Meeres und der Fjorde. Im Winter ziehen sie sich in ihre Winterwohnungen (in den geschützten Tälern) zurück und nähren sich von der Jagd auf Pelztiere. — Wiedergabe. Konfession und Bildung. Fast alle Norweger (99%) sind luthe- risch; die Zahl der Katholiken beträgt 3000. Die Norweger sind von ernster Religiösität durchdrungen. Das einsame Wohnen in der großartigen, oft schaurigen Gebirgsnatur, der harte Kampf um das tägliche Brot und die langen Winternächte, die dem Geiste Zeit zur Selbstbesinnung geben, sind sicherlich die Ursachen
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